Homberg kämpft um "seinen Stein"

Am Samstag, dem 13. Dezember 2008, 14.00 Uhr, fand in Homberg, Unterm Stein, ein Ortstermin statt, zu welchem Ortsbürgermeister Gräb die Bevölkerung und den Leiter des Forstamtes Rennerod, Herrn Schroer, eingeladen hatte.
Anlass hierfür war der vorgesehene weitere Einschlag in diesem "Homberger Naherholungs- und Freizeitgebiet", welchen sowohl große Teile der Bevölkerung als auch der Gemeinderat nicht für notwendig erachten.
Bereits in den letzten beiden Jahren wurden insbesondere Randbäume gefällt, die nach Ansicht der Forstbehörde eine Gefährdung für die Verkehrssicherheit darstellten.
Diese Maßnahmen wurden seinerzeit durch den Revierleiter, Herrn Braunhold, erläutert und konnten auch nachvollzogen werden, da die meisten dieser Bäume tatsächlich Schäden aufwiesen und somit eine Fällung aus besagten Gründen unerlässlich war, zumal unmittelbar an diesem Waldstück ein Rad- und Wanderweg entlang führt und sich angrenzend an "den Stein"  im Ortsrandbereich der Spiel- und Bolzplatz befindet.
Dass nunmehr weitere Bäume, bei denen es sich noch dazu größtenteils nicht um Randbäume handelt, einer Fällung zum Opfer fallen sollten, stieß in der Bevölkerung auf völliges Unverständnis.
Herr Schroer stellte sich bereitwillig den Fragen der 20 anwesenden Homberger Bürger und erläuterte die Hintergründe. Es sei seitens der Forstbehörde nicht zu verantworten, auf den weiteren geplanten Einschlag zu verzichten. Er betonte, dass es sich nicht um wirtschaftliche bzw. forstwirtschaftliche Gründe handele, sondern die Fällung ausschließlich aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht erfolgen müsse. Haftungsrechtliche Gründe im Schadensfall spielen natürlich hier ebenfalls eine Rolle. Herr Schroer ergänzte, dass ja auch die Wohnbebauung bis dicht an den Wald heranreiche und dieses Waldstück wohl unbestritten seit Generationen den Kindern des Ortes als Spielplatz diene.
Nach dem vorgesehenen Einschlag sei aus derzeitiger Sicht weiterer Einschlag in den kommenden Jahren nicht erforderlich.
Die Kriterien, nach welchen die einzuschlagenden Bäume markiert wurden, wurden von Herrn Schroer dargelegt. Natürlich seien dies nur Anzeichen für eine Schädigung der betreffenden Bäume. Eine definitive Aussage über den Grad der Schädigung könne man nur durch ein Baumgutachten erlangen. Die Kosten hierfür würden sich auf ca. 1000,- € pro Baum belaufen.
Sollte die Ortsgemeinde sich gegen eine Fällung der bezeichneten Bäume aussprechen hätte dies unweigerlich zur Folge, dass die Forstbehörde jegliche Verantwortung (Beförsterung des betreffenden Waldstücks) ablehnt, d.h. die Verantwortung und ggf. Haftung beim Eintreten eines schädigenden Ereignisses alleine bei der Ortsgemeinde liegen würde.
Ob eine Versicherung bei einem solchen Schadensfall eintreten würde, bedarf der Klärung.
Dass dies ein nicht befriedigendes Ergebnis für die anwesenden Homberger Bürger war, ist sicher verständlich und wurde auch deutlich zum Ausdruck gebracht.
Herrn Schroer sei an dieser Stelle für die sachliche Information und Gesprächsführung gedankt.

Homberg im Westerwald