Mein Freund, der Baum, ist tot.
Er starb im frühen Morgenrot.

Ihr wisst ja sicher, was ich mein,
unseren geliebten Wald, dort Unterm Stein.
Aller Protest fand kein Gehör
beim Forstamtsdirektor namens Schroer.
Bitterkalt war es vor Ort,
doch viele Homberger waren dort.
Standen zusammen wie Pech und Schwefel,
um zu verhindern diesen Frevel.

Naherholungsgebiet, Spazierweg in der Mittagssonne,
das war nicht nur für Sieglinde ne Wonne.
Spielplatz der Kinder seit Generationen,
kann man diesen Wald nicht schonen?
Ich seh den Jörg lächeln, ganz verschmitzt,
auch der hat Herzchen dort in die Bäume geritzt.

Wir zitterten nicht vor Kälte, sondern vor Wut,
in unseren Herzen brannte die Glut.
Wir wollten retten unseren Stein,
doch sollte aussichtslos es sein.
Was haben wir nicht alles probiert,
mit Robin Wood wurde spekuliert,
auch hat unsere grüne Annelies
versucht es vergeblich bei Greenpeace.

Bei us dehaam wor wat gebacke,
mei Ilona hejch vielleicht weeche dem Staa of de Kacke.
Dat wär mir derlejbst uh de Hals gegange,
em Sackhooresbreite härr aich baal a gefange.
Owwer aich wor ausnahmsweise net Schuld,
dat konnt aich imm erklärn, doch nur bet Geduld.

Mer härre et sou mach konn, wej im Kelsterbacher Wald,
doch dofer wor et werklich ze kalt.
De Fluchhaafegeechner musste letztlich aach weiche,
en net nur dej, aach Bouche en Eiche.

Wenn aich mir sou veerstelln, bei us lo im Staa,
et Liesel en mei mir uhgetraut Fraa,
wej dej ih souem Baamhäusche hause,
um Saal vu Baam zou Baam dou sause,
sich verstobbe do owe im Geäst,
ihr Leu, dat wär et mir wert gewäst!

Verkehrssicherungspflicht, dass ich nicht lache,
wenn wir in Homberg Verkehr tun mache,
dann geschieht das aus purer Lust, ist keinesfalls Pflicht,
und dazu brauchen wirs Forstamt sicher nicht!

Der erste Schnee erfreut der Kleinsten Herz,
doch, man höre, es ist kein Scherz,
auch manchen ausgewachsnen Mann
törnt die weiße Pracht so richtig an.
Schlittenfahrn ist was für Kinder,
sagten sich Alex Beul und Manni Winter.
Harte Männer braucht das Land,
dafür sind die zwei bekannt.
Hinein ins Wintervergnügen gings im Nu,
natürlich ohne Strümpf und Schuh.
Wer wird das größte Weichei sein,
wen kriegt der Frost als Erstes klein?
So standen die beiden bis zu den Knien im Schnee,
der Manni stöhnte, oh ach und weh,
er machte schließlich als Erster schlapp,
von wegen Winter, papperlapapp!
Milder Winter, so wollen wir ihn nun nennen,
oder für alle, die Berentzen kennen,
da gibt’s nämlich ein Getränk, der Frauen Traume,
so heißt Manni jetzt, „die Winterpflaume“!

„Man lernt nie aus“, der Spruch ist alt,
hat aber immensen Wahrheitsgehalt.
Es lernt sehr schnell das liebe Vieh,
doch mancher Mensch, der lernt es nie!
Wer nicht lernen will, der muss halt leiden,
das lässt sich manchmal nicht vermeiden.

Ich hol jetzt auch nicht weiter aus,
sondern komm direkt aufs Nachbarhaus.
Nein, nicht Andreas, der mir ständig misstraut,
wird hier moralisch aufgebaut.
Der Gerhard ist es, ich denke ihr versteht,
der weiß genau, worum es geht.
Schnee, die herrlich weiße Pracht,
die soooo plötzlich kommt spät in der Nacht.
Jeder in unserer kleinen heilen Welt
wusste es und hatte sich drauf eingestellt.
„Jeder?“ frag ich, nein, einer nicht,
das ist der, auf den ich dicht’.
Stellte seine B-Klasse mal wieder halb auf die Strasse,
nur nen Meter zur Haustür, keine kalte Nase.
Unbestritten ist das ein Genuss,
doch dass auch der Schneepflug räumen muss,
daran unser Langer nicht denkt,
oder aus Bequemlichkeit es einfach verdrängt.
Ich war schon wach, morgens um fünf,
schippte Schnee vor der Haustür, in Latschen und Strümpf,
da kam der Jörg, der alte Bock,
mit seinem Schneeräumunimog.
„Schu wiirer dä Lang, etz es et Mooß vull,
dä glaabt wohl aach, aich wär dull.
Na ja, natürlich konnt ich die Worte nicht verstehn,
doch an seiner Mimik deutlich es sehn.
So schob denn der Jörg mal kurzerhand,
vor die B-Klasse ne weiße Wand.
Ich natürlich, ich bin ja so durchtrieben,
hab mir vor Freude die Finger gerieben.
Hab sofort und ganz ungeniert,
die Situation schnell fotografiert.
Ihr könnt mir glauben, ohne Scheiß,
ich habe ihn hier, den Fotobeweis!

Lieber Gerhard, für ein lecker Bier
überreiche ich dir das Foto hier.

Heng et uh de Wand en schreib drenner, etz her goud zou,
die magischen Worte: „Aich willet net mieh dou!“

Drei Fünfziger hatten wir zu beklagen,
ja, ihr Leut, was soll ich sagen,
der Rainer machte den Anfang im Februar,
am zwölften vollendete er die fünfzig Jahr.
Im Soldatenheim zu Rennerod musste er beweisen,
dass er noch nicht gehört zum alten Eisen.
Holger Engels, unser Verkehrsspezialist,
stellte Rainer Fragen mit Tücke und List.
Aus dem neuen Führerscheinrecht,
mit Holgers Tips, mehr schlecht als recht,
kam Rainer schließlich doch noch zu Rande,
das Gesamtergebnis: Knapp bestande!

Im August machte ich, na, wie toll,
als Nächster dann die fünfzig voll.
Die Feier war so, wie ich es mir erträumt,
vor Freude wär ich bald übergeschäumt.
Nur eines hat mich stutzig gemacht
und zum Nachdenken gebracht:
Einen Rundflug hat man mir geschenkt,
was meine Gedanken dahin lenkt,
dass man an meinen Absturz denkt!
An diejenigen, die diese Gedanken hege:
Mein Absturz beschränkt sich auf die Theke!

Kurz nach Weihnachten, zwischen de Jahr,
wurde auch für Festus der Alptraum wahr.
Der lud die Freundesschar dann ein
ins DGH nach Waigandshain.
Unser Spiel mit ihm war ihm auf den Leib geschnitten,
drum ließ er sich auch nicht lange bitten,
„Wer wird Millionär?“ und „Bauer sucht Sau“,
da wurschtelte er sich durch, listig und schlau.
Er setzte seine Joker richtig ein,
und gewann letztendlich natürlich – ein Schwein.

Karneval, auch das war wieder in,
freitags in der Hütte drin,
feierten wir bei Verkleidungszwang,
lustig, friedlich, stundenlang.

Die Kostümierung war durchweg Klasse,
herausheben will ich aus der großen Masse
einen ganz besondren Gast,
wo’s Kostüm wie die Faust aufs Auge gepasst.
Schwester Mary Clarence, der Kai als Nonne!
Ja, ihr Leut, es war ne Wonne.
Dass er die Rolle ernst genommen,
hat mancher hautnah mitbekommen.
Bleib mir fort vu meiem Hennern,
susst fengst de a, aich kaan et net ennern.
Die Karwane zieht weiter, der OB, der hat Durscht,
verkleidet als Mönch, das war ihm wurscht,
führte er die Polonäse mit schwankendem Schritte
über den Platz in des Dorfes Mitte.

Wer nach dem Renneröder Rosenmontagszug länger in der Halle geblieben,
der konnte erleben, was schon im Westerwaldlied beschrieben:
Ist der Zug dann schließlich vorbei,
gibt’s gewöhnlich Keilerei.
Und der Bursch, den das nicht freut,
ja, man sagt, der hat kaan Schneid.
Reher und Homberger waren mittendrin,
mir stand danach nicht der Sinn.
Ich wurde, wie es mir gebührt,
von Frauchen vorher abgeführt.
Stand vorm Imbiß: „Man hat mich beklaut!“
Dabei hatt’ ich die Scheine in der Tasche verstaut.
Na ja, in all den Karnevalswirren,
kann man sich ja auch mal irren…
Pfarrer Uwe und der Kai, die wollten schlichten,
der Wolli ließ sih beruhigen mitnichten,
denn auch der Basti war dabei,
der gar nicht so schlimmen Keilerei.
Des Kaiens Brille folg durch die Luft,
was war denn das bloß für ein Schuft?
Ich lass mich da auf eine Vermutung ein:
Ein Rentner wird’s gewesen sein!

Nach des Karnevals ausschweifenden Lasten,
heißt es danach immer „Fasten“.
Fasten heißt bekanntlich Verzicht,
leicht fallen soll’s Fasten also nicht.
Die Silvi überlegte hin und her,
was fällt mir denn unendlich schwer?
Mein Vorschlag an Silvi: Sexverzicht,
Darauf Silvi: Verstehst du nicht?
Fasten bedeutet nicht Plaisir,
schwerfallen soll das Fasten mir!

Wer kennt von euch Grisu, den Drachen,
die Kinder bringt der Kerl zum Lachen.
Sein allergrößter Wunsch auf Erden:
Feuerwehrmann, das will er werden.
Auf Erden wandelt auch Uwe, in der Tat,
hat aber zum Himmel nen guten Draht.
Von der Kanzel aus sagt er an die Wacht,
trotz Himmelsnähe hat er sich gedacht:
Mein allergrößter Wunsch auf Erden:
Feuerwehrmann, das will ich werden!
Was Beziehungen nach oben doch hinbekommen,
die Feuerwehr Rennerod hat ihn aufgenommen.
Der Rosenmontagszug bedeutet für ihn größtes Glück,
damit der Zug bewegt sich, Stück für Stück,
hält er die Kelle hoch, mein lieber Mann,
die Autos halten tatsächlich an!
So eine schicke Uniform,
dazu ne Kelle, das wirkt enorm.
Mehr noch, als ein Pfarrer im Talar,
nee, lieber Uwe, das ist nicht wahr,
wir mögen dich, ich sag es, wie es ist,
als menschlichen Pfarrer, so, wie du bist.

Apropos Pfarrer, dem Pfarrer Zopf,
verdreht die Sonja öfters den Kopf.
Wenn Kirchenvorsteher Rainer Küsterdienst hat,
hat die liebe Sonja in der Tat,
schon zweimal den Wecker falsch gestellt,
wie sollt man sich sonst erklären in aller Welt,
dass Rainer zum Küsterdienst nicht erschienen war,
der Hintergrund, der ist mir sonnenklar!
Unser guter Pfarrer Zopf,
nichtsahnend war er, der arme Tropf,
klingelte jedes Mal bei Rainer,
aber von wegen, da öffnete keiner!
Den verdutzten Pfarrer ich vor mir seh,
als Sonja öffnet im Négligé.
Meine Empfehlung Sonja, kauf dem Rainer einen Talar,
dann werden auch deine Träume wahr!
Was ein FKK-Strand ist, das weiß ein jeder,
sogar der ach so schüchterne Krause-Peter.
Doch wer von euch Banausen kennt denn schon,
die Neuerfindung FKK-Balkon?
Da bin ich euch wieder mal um Längen voraus,
denn auf der Party-Meile, in Lichts ihrm Haus,
da gibt’s die neue Errungenschaft,
die Nachtschwärmern süsse Freuden verschafft.

In einer lauen Juni-Nacht,
nach einem Hüttenbesuch haben sich junge Leute gedacht,
jetzt ein Bad im Freien, das wäre die Krönung des Ganzen,
kommt, lassen wir die Puppen tanzen!
Ein Plantschbecken stand, ihr ahnt es schon,
bei Lichtens draußen auf dem Balkon.
Die Hüllen fielen bei Alex mit lautem Hurra
und auch bei seiner Alexandera.
Dabei war auch noch unser Drogist,
unter Manni euch besser bekannt er ist.
Würmchen baden nennt man das beim Mann,
bei Frauen weiß ich das net, das ist ja keins dran.

Ernennung von Manni zum Bademeister – Badekappe!

„Fußball ist unser Leben“ sang 74 der Beckenbauer,
ja, der Franz, dös is ganz a Schlauer!
Lichtgestalt, so wird er genannt,
weit über Deutschlands Grenzen anerkannt.
Ex-Präsident bei den großen Bayern,
die immer nur sich selber feiern.
Doch was juckt die große Welt,
das geht’s nur um eines, nämlich um Geld.

Auf unsere Hobby-Fußballer vom Dorfverschönerungsverein,
da können wirklich stolz wir sein!
Alt und Jung in einem Team,
so was nennt man „Homberger Dream“.
Und die Erfolge lassen nicht auf sich warten,
ob wir in Zehnhausen, Willingen oder Rennerod starten.
Eine tolle Gemeinschaft ist das Geheimrezept,
das an die Adresse von Höneß, der nur aufscheppt.
Ob ewiges Talent Michael Spitz oder Holzhacker-Frank,
es gibt auch Techniker, Gott sei Dank,
ob Rambo Jogi, der auf dem Feld keine Freunde kennt,
oder man Weichei Christoph nennt,
oder Michael, alt und mit empfindlicher Wade,
Tobi und Vanessa, die ohne Gnade,
treu dem Grundsatz „vor dem Ball“
bring ich erst mal den Gegner zu Fall,
Talente, wie 2mal Simon, Philipp und Marius,
denen zuzuschauen, ist ein Genuß,
ob Hendrik, der sicher hütet das Tor,
auch Nico bleibt nicht außen vor.
In dieser Mannschaft ist wirklich einer nur teuer,
Alex, unser Kopfballungeheuer!
Da sind noch weitere Profis, erzählt ist das schnell,
Rene, Sascha, auch der Marcel,
auch Dario, Sven, Slawek und Guiseppe
lassen die Gegner aussehn wie Deppe.
Ja, wir sind schon ein toller Verein,
das sollt den Edel-Bayern ein Beispiel sein!

Dä Kai es besonnersch emmer of Zack,
wenn hä trifft sei Rentnerpack.
Fer Uhrouh im Dorf sorchte sei Rentnerkass,
ihr lejwe Renter, dat wor doch Spass!
Dejf ich seim Innern zejht hä de Hout,
hä will auch Aale doch nur goud.
Aich soon et hej mol frank en frei,
e klaa Sensibelche es us Kai.
Wat will mer vu nem Wainzaar da annersch erworte,
als dat dä no ausse markejert de Horte?

En Seniorennommidaach hun aich ihgericht,
wat fejle dem Kai fer Woorder aussem Gesicht,
als Manfred en Kurt, dej nenn aich bet Nome,
zum Sonnowendsonnernsschoppe iht Hittche koome.
Ihr hat auen Seniorennohmiddaach, wat wollt ihr noch hej,
aich glaabt, aich misst auch net mieh hej sej!
Aich glaawe owwer, dat mir aar Maneng do sei,
dä Kai braucht de Rentner en de Rentner brauche de Kai!

Aktion Saubere Landschaft, Homberg wieder dabei,
mieses Wetter, Sauerei.
Als ehemaliger Straßenwärter weiß Wolli, wie man sich richtig kleidet,
und das völlige Durchnässen vermeidet.
Das wusste offenbar nicht die Andrea Roth,
die zog dann in ihrer großen Not
in der Hütte war es warm, Gott sei Dank,
vorm Ofen den Hintern blitzeblank.

Der Poldi war nicht nur an diesem Nachmittag völlig neben der Kapp,
konnte keine Sekunde halten die Klapp’.
Als absolute Krönung behauptete er,
dass er ein kleines Teufelchen wär.
Es machte auch keiner den Versuch,
zu erheben Widerspruch.
Im Zickzackkurs macht spätabends er auf den Heimweg sich,
brauchte 30 Minuten sicherlich,
bis an der Haustür angelangt,
wir habens beobachtet und haben gebangt,
das er nicht noch fällt die Treppe runter,
doch am nächsten Morgen saß er wieder froh und munter
an der Theke, als wär’s das Normalste auf der Welt
und nervte den Spitz mit seinem Klimpergeld.
Bei der Seniorenfeier im Dezember auch der Nikolaus kam,
der den Poldi sich zur Brust mal nahm.
Hüttenverbot nach 22 Uhr,
offen bleibt die Frage nur,
wird der Poldi sich auch daran halten,
der Nikolaus lässt keine Gnade walten,
spurt er nicht, Leuthold, der Gute,
gibt’s was auf die Mütze mit der Rute.

Zur Euro 2008 zog es uns hinaus,
wir wanderten ins Land der Schluchtenscheißer aus.
In Gaschurn im Montafon bezogen wir Quartier,
guckten Fußball, tranken Bier.
Über dem Tal konnte man von Weitem sehn,
unsere Flagge im Winde wehn.
Ab und zu warn wir auch Wandern,
von einer Kneipe dann zur andern.
SLK war bisher als Modell von Mercedes bekannt,
doch SLK wird auch der Kai genannt,
weil der nicht wandert, sondern rennt,
man ihn Schnell-Lauf-Kai jetzt nennt.
Dann machte auch noch Bruno, der Bär,
dem guten Kai das Leben schwer.
Doch dieses Insiderwissen gebe ich nicht preis,
ich habe versprochen, ja ich weiß,
nur Andeutungen in meinem Bericht,
wegen auferlegter Schweigepflicht.

Bruno, der Bär, wurde dort am Berg gesichtet,
weshalb man ihm dort ein Denkmal errichtet.
In unmittelbarer Nähe von dieser Stelle,
gab es eine gute Quelle
für durstige Wanderer wunderbar,
also für uns, das ist ja klar.
Eine Blockhütte in idyllischer Lage,
da war wir nicht nur einmal, keine Frage.
Und in dieser Hütte hängt,
nicht Bruno, der Bär, wie ihr vielleicht denkt,
sondern, da hauts einem fast aus de Socke,
unter der Decke ne riesige Glocke.
Nun, wenn Bier- und Obstlermenge stimmen,
muss man die Glocke natürlich erklimmen.
Bringt man sie zum Klingen dann,
steht die nächste Runde an.
Was glaubt ihr, wer da unbestritten
auf der Glocke rumgeritten?
Natürlich Christian, das wundert keinen,
doch es gab da noch so einen.
Raymond, der in die Jahre gekommene Bengel,
brachte auch zum Pendeln den Schwengel.
Die Folge davon, ich erwähnte es schon,
Lokalrunde als verdienten Lohn.

Nee, wir tranken nicht nur Bier,
in Innsbruck und Zürich waren wir.
Tolle Stimmung und absolut friedlich,
auf der Fan-Meile die Spanierinnen, ach wie niedlich,
überall ein buntes Treiben,
ja, da wollt man gerne bleiben.

Die Geschäftsleute in Gaschurn uns sehr gut kennen,
zu Ehrenbürgern wollt man uns ernennen.
Unser immenser Bierkonsum
gereichte uns zu großem Ruhm.
So wurde unser Auftreten im Ösi-Land
schon 2008 „Konjunktur II-Paket“ genannt.
Strahlend blauer Himmel beim Grenzgang sich zeigte,
arschkalt war es, weshalb mancher dazu neigte,
sich beim „Entlang-der-Grenze-Laufen“
die Wärme einfach anzusaufen.
Nachbarländereien waren dieses Mal tabu,
wir ließen Waigandshainer und auch Reher in Ruh.
Während 60 Leute liefen gingen auf dem Altenberg
Daniel und Kai frisch ans Werk.
Unter einem alten Waschkessel hatten sie Feuer entfacht
und lecker Kesselfleisch gemacht.
Über das Aussehen von Kai breiten wir den Mantel des Schweigens,
gibt’s doch normal für Köche eigens,
im Fachhandel Kochmützen zum Kauf,
der Kai jedoch, der hatte auf
eine Pudelmütze, klar,
die eines Kochs nicht würdig war.
Bei Martin und Simon gouw et Würschtcher vum Grill,
en nadierlich, do brauchste kaa Brill,
Glühwein bet Amaretto literweise,
dä wor flott all, dou hat mer still en leise
de Kinderpunsch bet Amaretto gestärkt,
stellt auch ver, kaar harret gemerkt!

Fer de Foußkranke veranstaltete mei Fraa
e Kaffeekränzche im DGH.
En, wej soll et annersch sei,
ich der Hitt, do hejs et „Feuer frei“!
Wandergäst aus annern Orte,
gebrauchte fer dej Zoustänn folchende Worte:
„Sou aut hu mir noch net gesej,
dat es jo wej Mallorca-Party hej!“
E Westerneeher wouwwer bet Bejer bekippt,
hat kurzerhand dou mol gestrippt,
gor net schamerich en ganz flugs,
fejl sugor de Ennerbux.
Dej Emmerichehaar Weibsleu hat dat arich gefreut,
dej hu den Besuch im Hittche net bereut!

Bei der Jahreshauptversammlung war mächtig was los,
der Andrang, der war riesengroß.
40 Mitglieder vom Verein
fanden sich tatsächlich ein,
um den Vorstand neu zu wählen,
doch was soll ich euch erzählen,
der Präsident ist auch nach 24 Jahren noch der gleiche,
klebt an seinem Stuhl und will net weiche.
Auch Jörg und Liesel sind schon so lange dabei,
auch die haben schon Moos auf dem Buckel die zwei!
Dä Spitz wouwwer gewählt en aach der Schornstefeechter,
als Kassierer, weil mir wesse, dat es kaa Schleechter.
Beuls ihr Alex en dä Zablonski, dat aal Horn,
leeche bei der Beisitzerwahl ganz vorn.
En Naue hu mer ich de Vorstand aach noch krejt,
et es der Sebastian, den mer lo uh der Musik sejt.
Us Juchendausschuss, dä es sicherlich
net mieh sou ganz juchendlich.
Et Tina, et Jenny en vu Weyels dej zwie,
träre etz fer de Juchend ih.

Wär et mir noo gegange, aich hätt noch e Pöstche geschaffe,
aich sej, ihr dout verdattert gaffe,
en Ernährungsberater, dat wär doch net schleecht,
dobet sich aach of dem Gebiet mol wat beweecht.

Ann, dä Ahneng hat vu Obstler en Brei,
aach vu Bejer en Seezunge, dat wär fei.
Mer hu doch soun Spezialiste ih us Reihe,
aich schwätzen et aus, will et net verschweije,
en absolut Koryphäe of seiem Gebiet,
es doch klar, wer dat es, us langer Wit!

Gewählt zu werden heißt Vertrauen genießn,
so was muss man tüchtig begießen.
Bis in die frühen Morgenstunden
gingen über den Tresen einige Runden.
Doch so richtig abgerundet
wird so eine Feier mit ner Mahlzeit, die köstlich mundet.
Eierbacken war zu unseren Zeiten schon
eine tolle Tradition.
So zogen denn am frühen Morgen,
unbeschwert, ganz ohne Sorgen,
Alex und Alex, der Steffen Licht,
auch Manni und Festus fehlten nicht,
von dannen in Richtung Partymeile,
es dauerte ne ganze Weile,
denn plötzlich ein Schrei, „Hilfe ich blute!“
der Steffen sofort: „Halt, ich vermute,
ein großes Unglück ist geschehn,
lasst zurück uns noch mal gehn.“
Beim Blick zurück, da stellte er fest,
es fehlte einer von dem Rest.
Genauer gesagt, der Alex war fort,
um Gottes Willen, etwa ein Mord?
Nein, hinter einem Tuja-Strauch,
lag auf dem Rücken, nicht auf dem Bauch,
der Alex in Daniels Garten im Dickicht,
er lebte!, ein Mord war es also nicht.

Beim letzten gemütlichen Abend hat schon einer gedacht,
dass er mir die Chronik zunichte macht.
Voller Überzeugung behauptete er frank und frei:
„Ich bin dieses Jahr nicht dabei!“
Wie man sich doch täuschen kann,
sah man in der Folge dann.
Andrea war es wohl zuviel, das er sich nie benommen
und stets und ständig ist in die Chronik gekommen.
Dieses Mal hat er es endlich vollbracht,
hat seine Drohung wahr gemacht.
Doch, ich kann es nicht vermeiden,
auch dieses Jahr, da muss er leiden!
Wer so anständig ist auf Erden,
der muss heilig gesprochen werden.
Drum, lieber Mattes, komm zu mir,
bring mir mit ein lecker Bier.
Mir, darauf liegt das Gewicht,
für ein anständiges Matteschen gehört sich das nicht.
Ich weiß, vorm Himmel ist es ein Verbrechen,
doch, ich werd dich heilig sprechen.

K u t t e !

Als Mönch sollst du durch diesen Abend schweben,
das hast du davon, vom anständigen Leben!
Du heißt ab jetzt, so wahr ich hier steh,
„das heilige Matteschen von Nazaree“.

Wenn wir Alten nicht mehr so oft in der Chronik stehn,
dann kann man deutlich daran sehn,
dass man mit zunehmenden Jahren,
an seinem Körper muss erfahren,
dass wir Exzesse nicht mehr so gut vertragen,
nicht am Geist und nicht am Magen.
Kann natürlich sein, dass bei uns Alten,
die Vernunft hat endlich Einzug gehalten.

Deutlich wurde es wohl für jeden,
andere sind in unsere Fußstapfen getreten.
Man muss halt auch in diesem Leben,
der Jugend eine Chance geben.
Weiter so, Alex, Steffen und Kai,
und Manni, bleib auch du dabei.

Ihr seid auf dem besten Wege, darauf mein Wort,
zu brechen des Matteschens Chronik-Rekord.
Ich mag den Obama, Americas first man,
find gut seine Worte „Yes, we can!“
Doch ich möchte schließen und erhebe mein Bier,
mit unserem Motto „Mir sei mir!“

Homberg im Westerwald